Anlässlich des heutigen Internationalen Tages gegen Menschenhandel wollen wir bei bekom thüringen auf die Bedarfe von Betroffenen von Menschenhandel aufmerksam machen. Betroffene haben das Recht auf psychosoziale Beratung, Opferentschädigung, materielle Unterstützung sowie sichere Unterbringung. In Thüringen ist die Versorgungslage für Betroffene von Menschenhandel an vielen Stellen unzureichend und muss dringend verbessert werden. Insbesondere fordern wir anlässlich des heutigen Tages den Ausbau von geeigneten Schutzunterkünften in Thüringen für alle Geschlechter.
Eine neue Analyse des Deutschen Instituts für Menschenrechte, für die auch eine Beraterin von bekom ein Interview zur Versorgungslage im Bundesland Thüringen gegeben hat, wurde gestern veröffentlicht. Unter dem Titel „Ein bisschen sicherer als auf der Straße“ – Unterkünfte für Betroffene von Arbeitsausbeutung in Deutschland, bestätigt die Studie den Mangel an geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für Betroffene von Arbeitsausbeutung in Deutschland.
Nele Tanış, Leiterin der Berichterstattungsstelle Menschenhandel beim Deutschen Institut für Menschenrechte, fasst die Ergebnisse der Studie wie folgt zusammen: „Bund, Länder und Kommunen müssen ein System schaffen, das eine sichere und angemessene Unterkunft gewährleistet. Dafür braucht es Geld, Personal, eine enge Kooperation zwischen Behörden und Beratungsstellen sowie Mindeststandards für die Unterkünfte.“
bekom thüringen
bekom thüringen ist die einzige Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel in Thüringen. Wir beraten und unterstützen Betroffene unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Aufenthaltsstatus. Bundesweit sind wir im Koordinierungskreis gegen Menschenhandel, KOK e.V., mit anderen Fachberatungsstellen vernetzt.
Link zur Pressemitteilung des Deutschen Instituts für Menschenrechte zur Veröffentlichung der Studie „Ein bisschen sicherer als auf der Straße“ – Unterkünfte für Betroffene von Arbeitsausbeutung in Deutschland
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